2020: Esther Haase „Move!“, Leica Galerie Konstanz

© S. Beckerblau: Esther Haase im Gespräch mit Dorothea Cremer-Schacht während der Eröffnung in der Leica Galerie

Esther Haase ist in Bremen geboren und aufgewachsen. Sie entstammt einer Künstlerfamilie und der Umgang mit Design und Fotografie ist ihr seit Kindesbeinen vertraut. Ein paar Jahre vor ihrer Geburt, gründeten ihre Eltern in der Hansestadt ein Atelier für Gestaltung, das sie noch heute betreiben. Der Vater Fritz Haase ist Fotograf und em. Prof. für Fotografie und Kommunikationsdesign und die Mutter Sibylle Haase-Knels ist Gestalterin und Zeichnerin.

Dennoch: In ihrer Jugend steht nicht die Kunst, sondern die sportliche Ertüchtigung im Fokus. Sie betreibt als junges Mädchen Eiskunstlauf als Leistungssport, woran sie mit 15 Jahren eine Tanz-Ausbildung an der Staatlichen Akademie Köln anknüpft. Danach arbeitet sie zwei Jahre als Tänzerin am Bremer Theater am Goetheplatz. Doch beim Tanz allein sollte es nicht bleiben, mit Mitte 20 schreibt sie sich ein für ein Grafik-Design Studium mit Schwerpunkt Fotografie an der Hochschule für Künste in Bremen.

Schon während des Studiums realisiert sie die ersten Arbeiten für verschiedene große Mode-Magazine, absolviert u.a. ein Trainee im Art-Departement der Männer Vogue (Men’s Vogue) in München, assistiert bei verschiedenen Fotografen und begleitet einige Produktionen ihres Vaters. Seit Studienabschluss ist sie als selbstständige Fotografin viel in der Welt unterwegs und produziert Episoden und Geschichten für namhafte Modemagazine (italienische Vanity Fair, französische Madame Figaro, deutsche Elle, indische Vogue und weltbekannte Modemarken (Victoria’s Secret, Guess, Wonderbra). Haases Bildwelt ist kreativ und detailreich; Humor ist ein häufiger Begleiter. Sie hat eine große Begabung und Befähigung Menschen in Szene zu setzen und ihre Art und Weise Dynamik und Bewegung in ihren Kompositionen zu visualisieren ist zu ihrem Markenzeichen geworden. Mögen die Aufnahmen auf den ersten Blick auch spontan und schnappschussartig wirken, sie sind allesamt sorgfältig vorbereitet.

Haase hat ihr umfangreiches Schaffen in aufschlussreichen Büchern publiziert: Mode ist ein wichtiges, aber nicht das ausschließliche Thema. Daneben befasst sie sich in ungewöhnlicher Manier mit Themen wie Brustkrebs („Amazonen“, Kehrer Verlag 2010) und Alter („Rock’n’Old“, Kehrer Verlag 2009). Ein weiteres Genre sind Portraits von Film-, TV- und Bühnengrößen, darunter Anna Netrebko, Katarina Witt, Iris Berben, Hannelore Elsner, Nena und Vivienne Westwood wie auch Angela Merkel.

Die Künstlerin wird von der renommierten Galerie Camera Work in Berlin vertreten, sie hat an vielen institutionellen Ausstellungen teilgenommen und ihre Bilder befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, beispielsweise im Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen. Außer Fotografien produziert sie Filme: „We do it again“, „Kiss Esther“ u.a.

Informationen zur Ausstellung in der Leica Galerie Konstanz

Webseite von Esther Haase