2022: Gespräch zur Kunst anlässlich der Ausstellung „Vom Ursprung – Tobias D. Kern & Anna C. Wagner“, Kammgarn West, Schaffhausen, Schweiz

© Tobias D. Kern Vom Ursprung, 2021

In einer gemeinsamen Ausstellung zeigen die Künstlerin Anna C. Wagner und der Künstler Tobias D. Kern fotografische Arbeiten aus den Quellgebieten des Vorderrheins und des Hinterrheins. So wie sich die Arbeitsweise bei Anna Wagner in der radikalen Zurücknahme beim Aufnahmeprozess mit der Lochkamera charakterisieren lässt, so ist die Praktik mit der analogen Großbildkamera von Tobias Kern nahezu komplementär.

Im Spannungsfeld dieser unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen entsteht eine neue fotografische Annäherung an den Ursprung des Rheins. Der Blick weitet sich über das rein Sichtbare und ermuntert zu neuem Denken.


Termin:
Samstag, 30. April 2022, 17 Uhr
Kammgarn West, Schaffhausen, Schweiz
Dorothea Cremer-Schacht im Gespräch mit Tobias D. Kern und Anna C. Wagner

Informationen zur Ausstellung

2022: Buchvorstellung und inszenierte Lesung zu Lotte Eckener: Tochter, Fotografin und Verlegerin – Eine Spurensuche am Bodensee

© Lotte Eckener, Berlin 1928/29

Lotte Eckener (1906-1995) war nicht nur die Tochter eines weltberühmten Vaters – nämlich Dr. Hugo Eckener, Nachfolger von Ferdinand Graf Zeppelin. Sie hat als Fotografin das kulturelle Leben am internationalen Bodensee seit Mitte der 1930er Jahre und nach dem Zweiten Weltkrieg als Verlegerin mitgeprägt.

Die Schauspielerin Heinke Hartmann liest aus Lotte Eckener – Tochter, Fotografin und Verlegerin und aus unveröffentlichten Dokumenten. Die Herausgeber des Buchs, die Kuratorin Dorothea Cremer-Schacht und der Journalist Siegmund Kopitzki, rekonstruieren im lebendigen Vortrag die Biografie von Lotte Eckener, die in der Broschüre „Frauenleben in Konstanz-2 als eine von zwölf „Pionierinnen des letzten Jahrhunderts“ gewürdigt wird. In einem zweiten und dritten Teil der inszenierten Lesung wird die fotografische Leistung der Künstlerin und ihr verlegerisches Werk dargestellt. Diese Spurensuche entführt in eine Welt im Zwiespalt, wie das 20. Jahrhundert auch genannt wird.

Termine

6. Mai 2022, 19.00 Uhr
Kulturzentrum am Münster, Gewölbekeller, Wessenbergstr. 43
Eintritt frei, Kollekte

9. Mai 2022, 20:00 Uhr
Intern. Bodenseeclub, Freiräume, Hofhalde
Anmeldung +49 7531 33470, ptrepulka@web.de

2022: Lotte Eckener „Tochter, Fotografin und Verlegerin“, Museumsberg Flensburg, Heinrich-Sauermann-Haus

© Lotte Eckener o.T., Ende 1920

Lotte Eckener (1906 – 1995) stand immer im Schatten ihres Vaters Dr. Hugo Eckener, dem aus Flensburg stammenden Wegbegleiter und Nachfolger des Luftschiffpioniers Ferdinand Graf von Zeppelin. Dabei hat sie als Fotografin, Autorin und Verlegerin eigene Spuren hinterlassen und das kulturelle Leben ihrer Zeit mitgeprägt. Ihre Fotografien von UFA-Stars und Berühmtheiten aus dem Berliner Nachtleben der 1920er-Jahre sind dabei ebenso interessant wie ihre Rolle als Mitbegründerin von „Simon und Koch“, des ersten deutschen Verlags der Nachkriegszeit, der ausschließlich von Frauen geführt wurde. Zu ihrem großen Freundes- und Bekanntenkreis zählten Persönlichkeiten wie Otto Dix, Hermann Hesse oder Carl Zuckmayer. Höchste Zeit also, diese vergessene „Enkeltochter Flensburgs“ wieder zu entdecken.

Weitere Informationen:

2022: „Loredana Nemes – Passion Portrait“, Kunstverein Konstanz

© Loredana Nemes, Astrid und Wolfgang, Serie: Immergrün, 2020

Das Portrait ist das zweitälteste Genre der Fotografie. Das Wesen eines Menschen zu erfassen, fordert Fotografen seitdem heraus. Doch wieviel ein Bild über einen Menschen aussagen kann, was zwischen Oberfläche und Wesenskern sichtbar wird, ist eine vieldiskutierte Frage. Der mögliche Erkenntnisgewinn eines Portraits ist für Loredana Nemes eine wichtige Frage, der sie sich seit Beginn ihres fotografischen Schaffens mit Neugier und Empathie, aber auch Experimentierlust widmet. In einer anfangs dokumentarisch, später konzeptuell geprägten, subtilen Herangehensweise sucht sie nach neuen Bildsprachen und neuem fotografischen Terrain. Dabei entstehen eigenwillige, sich im Gedächtnis verhaftende Kompositionen. Vier ihrer komplexen Werkgruppen stellt sie im Kunstverein Konstanz vor, darunter Langzeitbeobachtungen, Inszenierungen und Momentaufnahmen.

Die 1972 im rumänischen Sibiu geborene Künstlerin, ist in Aachen aufgewachsen, studierte Deutsche Literatur und Mathematik und lebt seit 2001 in Berlin. Seither fotografiert die Autodidaktin professionell. 2019 widmete ihr die Berlinische Galerie eine Retrospektive.

Weitere Informationen:

2022: Meister der Kamera, Bildvortrag Museum Rosenegg

Wo: Museum Rosenegg Kreuzlingen, Bärenstrasse 6, 8280 Kreuzlingen
www.museumrosenegg.ch | Stadtbus: Haltestelle Rosenegg, Linie 902
Wann: Mittwoch, 9. Februar 2022, 18 Uhr, Eintritt: Fr. 8,–/erm. Fr. 6,––

Lotte Eckener „Turmburg, Steckborn um 1960, © Lotte Eckener. Archiv D. Cremer-Schacht

Der Vortrag lässt anhand zahlreicher Bildbeispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Geschichte der Fotografie am Bodensee im 20. Jahrhundert Revue passieren. Die Aufnahmen von Hans Baumgartner, Saskia Egloff, Martha Gubler, Marta Hoepffner, Heinz Hajek-Halke, Roland Iselin, Siegfried Lauterwasser u.v.m. zeigen die technischen und kunstgeschichtlichen Veränderungen des Mediums auf und geben Einblick in gesellschaftliche Veränderungen. Der Schwerpunkt der ausgewählten Beispiele liegt auf der künstlerischen Fotografie, unter Berücksichtigung verschiedener Facetten der Alltags- und Gebrauchsfotografie. Die Auswahl orientiert sich aber auch an Gesichtspunkten wie: Welche Personen sind für die Fotografenszene der Region prägend? Welche der fotografischen Strömungen sind hier wichtig geworden? In welcher Beziehung steht die Fotografie zur Malerei?

2021: „Alpine Passagen“ Fotografien von Peter Mathis Stiftung BC – pro arte, Kreissparkasse Biberach

© Peter Mathis, Silvretta #2, Österreich 2020

Peter Mathis wurde 1961 geboren und lebt in Hohenems, Österreich. 1986 wechselt Mathis nach einer Ausbildung und mehrjährigen Tätigkeit als Tischler zur Fotografie. Der Autodidakt konzentriert sich zunächst auf die Outdoor- und Sport-Fotografie und zählt in der Werbung für Ski und Snowboard, Bergsteigen und Klettern, Mountainbike und Rennrad, Motorsport und Landschaft zu den Meistern seines Fachs. Für nationale und internationale Auftraggeber ist er an den unterschiedlichsten Orten auf der ganzen Welt tätig. Seine sorgfältig und perfekt gestalteten Bilder erscheinen regelmäßig in Mode- und Fachmagazinen.

Seit 2009 widmet Mathis sich verstärkt der Landschaft unter Auslotung der Gesetzmäßigkeiten der Schwarz-Weiß Fotografie. Formen und Strukturen werden gekonnt hervorgehoben und sein ästhetischer Blick besticht durch grafische Strenge. Unabhängig von der Bildgattung spielt für Mathis die Authentizität seiner Fotografien eine herausragende Rolle. Er gestaltet ausschließlich mit natürlichem Licht, weitere zentrale Elemente des Bildaufbaus sind Ausschnitt und Perspektive. Mathis Aufnahmen sind keine bloßen Reproduktionen eines Motivs, sondern entstehen vor Ort in der Kamera.

Der erfolgreiche und preisge­krönte Fotograf (2007 Hasselblad Master, 2008 Master of European Professional Photography) hat zahlreiche Ausstellungen bestückt und ist in vielen Sammlungen im In- und Ausland vertreten.

Die Einführung in die Ausstellung durch Dorothea Cremer-Schacht fiel wegen Corona aus.

Informationen zur Ausstellung Stiftung – BC pro arte, Kreissparkasse Biberach

2021: „Am Bach – Kaleidoskop“ Fotografien von Claudia Peyer, Museum Rosenegg Kreuzlingen

© Claudia Peyer, Chesbach 2021

Geheimnisvoll, rätselhaft, fast mystisch wirkend sind Attribute, die Claudia Peyers jüngsten Werkzyklus „Riverart“ charakterisieren. Die tafelbildgroßen, farbigen Fotografien entstanden zwischen 2018 und 2021 und sind im Museum Rosenegg ausgestellt. Es sind Bilder, die man so wohl kaum gesehen hat, obwohl sie unweit des Museums entstanden und ihren Ursprung in der Kreuzlinger Bachlandschaft haben. Bei der Bildgestaltung bedient sich Peyer einer besonderen Technik und kreativen Herangehensweise. Die Aufnahmen der kleinen Fließgewässer wie Chogebach, Chrebsbach oder Saubach kombinieren die Bereiche über und unterhalb der Wasserlinie, bekannt als halb-halb- oder gesplittete Fotografietechnik. So visualisiert Peyer zwei Welten parallel in einer Aufnahme. Mit ihrem Blick halb ins Wasser, halb aus dem Wasser, von hinter einem nur wenige handbreit hohen Wasserfall, oder durch Eiszapfen hindurch entwickelt sie eine faszinierende Ästhetik, die sich bereits in früheren Werkreihen manifestiert. Peyers reizvolle Perspektiven auf die Wasserlandschaft sind nicht allein der Ästhetik zuzuordnen, sondern sie möchten zugleich für den Schutz der Natur sensibilisieren, indem sie die „Welt aus der Sicht der Bäche“ zeigen.

Die Leidenschaft für Wasser entdeckte Claudia Peyer vor gut 20 Jahren während sie fremde Länder und Meere bereiste. 1999 begann sie zu Tauchen. Die Schönheit und Exotik der Ozeane faszinierte sie derart, dass sie bald begann, ihre Eindrücke vom Leben unter Wasser mit der Kamera an die Oberfläche zu holen, zuerst als Amateurin, seit 2008 professionell. Peyer ist Autodidaktin und hat ihre Kenntnisse im Selbststudium gewonnen.

Informationen zur Ausstellung im Museum Rosenegg Kreuzlingen, Schweiz

2021: Evelyn Richter „Von der Latenz der Bilder. Fotografien aus den 2000er-Jahren“, Leica Galerie Konstanz

© Evelyn Richter u. Werner Lieberknecht: links „Selbstportrait“, Bulgakow Museum, Moskau 2012, rechts „Selbstportrait in Cell (Eyes and Mirrors) von Louise Bourgeois“, Tate Modern, London 2007

Evelyn Richter ist eine der renommiertesten deutschen Fotografen. Im letzten Jahr erhielt sie als erste Preisträgerin, den seit 2020 von der Stadt Düsseldorf alle zwei Jahre für ein Lebenswerk ausgelobten angesehenen Bernd-und-Hilla-Becher-Preis. Einen Namen machte sich Richter vor allem mit ihrer sozialdokumentarischen Fotografie über das Leben in der DDR.

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2021: „Spiegel zum Hof“ Ricarda Roggan und die Klasse für Fotografie, Kunstverein Konstanz

© Hannah J. Kohler. Restlicht, 2021

Mit der Ausstellung Spiegel zum Hof widmet sich der Kunstverein Konstanz einer neuen Generation von Künstlern und Künstlerinnen, die an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Professorin Ricarda Roggan studieren.

Der Weg, den Ricarda Roggan mit ihrer Klasse geht, zeichnet sich nach sieben Jahren Lehre deutlich ab: Jenseits der vielfältigen traditionellen Möglichkeiten, die das Medium bietet, wird eine eigene Sprachlichkeit entwickelt. Die Arbeiten befragen unter anderem das Material und die Antworten führen nicht selten in neue Formenvokabulare.

Weitere Informationen:

2021: Lotte Eckener „Tochter, Fotografin und Verlegerin“, Hesse Museum Gaienhofen

© Lotte Eckener „Nahes Allgäu“, 1935

Lotte Eckener (1906 Friedrichshafen – 1995 Konstanz) stand immer im Schatten ihres berühmten Vaters Dr. Hugo Eckener, dem Wegbegleiter und Nachfolger des Luftschiffpioniers Ferdinand Graf Zeppelin. Dabei hat sie als Fotografin und Verlegerin eigene Spuren in der internationalen Kulturregion Bodensee hinterlassen. Sieben Bücher veröffentlichte die Fotografin unter ihrem Namen, an 30 Kunst- und Fotobänden war sie als Verlegerin beteiligt.

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