Titel
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Fotografie. Landschaft Leute Licht |
Zeitraum
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16. August – 3. November 2013 |
Ort
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Galerie Bodenseekreis Neues Schloss Meersburg |
Einführung
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Dorothea Cremer-Schacht |
Begleitprogramm
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Einladung
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Flyer zur Ausstellung |
Pressetext: 100 Jahre Fotokunst aus Oberschwaben
15. August 2013 – Mit der Ausstellung „Fotografie. Landschaft Leute Licht“ widmen sich die Galerie Bodenseekreis und das Neue Schloss Meersburg vom 16. August bis 3. November der Fotografie Oberschwabens zwischen 1900 und 2000. Eine erstmalige Kooperation zwischen den Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, dem Bodenseekreis und der Stadt Meersburg macht diese Rückschau auf 100 Jahre oberschwäbische Fotokunst möglich.
200 Exponate von 37 Künstlern der Region – darunter Otl Aicher, Heinz Hajek-Halke und Herlinde Koelbl – ermöglichen erstmals einen umfassenden Blick auf die Entwicklung der oberschwäbischen Fotografie des vergangenen Jahrhunderts. Die Fotoschau bildet den Auftakt zur Ausstellungsreihe „Kunst Oberschwaben 20. Jahrhundert“ der Gesellschaft Oberschwaben.
Wie sahen Fotografen Oberschwaben? Welche Momente haben sie festgehalten? Welche Formen des Ausdrucks haben sie gewählt? Im Mittelpunkt der Fotoausstellung „Landschaft Leute Licht“ steht eine Auswahl von Fotografen, die aus der Region Oberschwaben-Bodensee stammen oder hier eine neue Heimat oder ein Arbeitsthema gefunden haben. Mit den 200 ausgestellten Fotografien ermöglicht Kuratorin Dorothea Cremer-Schacht erstmals einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der Fotografie in Oberschwaben zwischen den Jahren 1900 und 2000. Eingeteilt in vier Zeitabschnitte liegt das Hauptaugenmerk auf der künstlerischen Fotografie. Zahlreiche unterschiedliche fotografische Blickwinkel sowie die Vielfalt der Motive lassen die Ausstellung zu einem Erlebnis werden.
Zu Beginn des Jahrhunderts wandelte sich die Fotografie vom Handwerk zur Kunstrichtung, wie die Fotografien Peter Scherers zum Leben in Stadt und Land eindrucksvoll zeigen. Historisches und Technisches aus der Region Oberschwaben-Bodensee lassen die alten Zeppelin-Fotografien von Alfred Wolf oder Lotte Eckener erleben. An die Formensprache der Neuen Sachlichkeit gemahnen die strengen Porträts von Friedrich Pöhler oder Hugo Fränkel. Wie sich die Fotografie in den 1950er Jahren internationalen Tendenzen anschloss und sich der Abstraktion zuwandte, zeigen Arbeiten von Mitgliedern der Gruppe „fotoform“ wie Siegfried Lauterwasser oder Toni Schneiders. Noch weiter vom Motiv entfernten sich die Licht-Arbeiten von Marta Hoepffner oder Irm Schoffers. Seit den 1970er Jahren taten sich Fotografen und Künstler zusammen, so Werner Stuhler und Georg Muche in ihren „Totentänzen“. Manfred Montwé fotografierte Performances von Nam June Paik und Wolfgang Volz arbeitete mit Christo. Zunehmend entfernte sich die Fotografie im Verlauf des Jahrhunderts vom konkreten Abbild. Daher ist es umso erstaunlicher, dass in den letzten zwei Jahrzehnten der Epoche genau hier wieder hingeschaut wird. So hat sich Michael Trippel nicht nur Oberschwaben, sondern auch dem klassischen Sujet der Landschaft zugewandt und Zoltán Jókay hat Porträts von Menschen in Ravensburg gemacht.
Mit dieser Werkauswahl eröffnet „Fotografie. Landschaft Leute Licht“ einen einmaligen Blick auf die Kunst oberschwäbischer Fotografen, die auch die heimatliche Landschaft und ihre Menschen zum Sujet gemacht haben. Die Ausstellung ist das Ergebnis der erstmaligen Kooperation zwischen den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg mit dem Bodenseekreis und der Stadt Meersburg. Gleichzeitig bildet sie den Auftakt zur Ausstellungsreihe „Kunst Oberschwaben 20. Jahrhundert“, mit der die Gesellschaft Oberschwaben zur Stärkung des oberschwäbischen Regionalbewusstseins beitragen möchte. Bis zum Herbst 2014 zeigen acht Museen und Galerien der Region zeitnah stattfindende Ausstellungen zum oberschwäbischen Kunstgeschehen im 20. Jahrhundert und stellen dessen wichtigste Vertreter vor.