Lotte Eckener

Lotte Eckener: Tänzerin. Archiv Dorothea Cremer-Schach

Lotte Eckener wurde 1906 in Friedrichshafen als Tochter des bekannten Luftschiffpioniers Hugo Eckener geboren. 1924 zog sie nach München zur Ausbildung an der Staatlichen Höheren Fachschule für Phototechnik. Ihre erste berufliche Station war das renommierte Atelier Alexander Binder am Kurfürstendamm, wo die Großen und Reichen der Goldenen 20er-Jahre ein- und ausgingen. Sie portraitierte berühmte Stars wie Josef von Sternberg, Helene Thimig und Anny Ondra und fotografierte für Werbeaufträge. Gleichzeitig interessierte sie sich für Landschaften und hegte eine Vorliebe für Bäume. Der Welt der Bäume, ihren vielfältigen Gesichtern widmet sie ihr erstes Buch, das 1933 in Berlin im Bruno Cassirer Verlag erschien. Noch heute sind viele ihrer Seelandschaften als Postkarte erhältlich und nicht selten hat ein Baum darin eine prominente Position.

Anfang der 1930er-Jahre bereiste sie ausgiebig fremde Länder. Zu Land, zu Wasser oder in der Luft, teils an der Seite ihres Vaters, besuchte sie New York, Ägypten, Java, Bali, erkundete das Mittelmeer und verbrachte mehrere Monate in Rom.

1936 heiratete sie Paul Simon aus Konstanz und kehrte in die heimatlichen Gefilde zurück. Fortan richtete sie die Kamera auf die hiesige Landschaft und Kunst. Lotte Eckener schuf stille  Natur- und Stadtlandschaften. Mit weiten Himmeln, grandiosen Wolkenformationen und dramatischen Lichtstimmungen fing sie den Zauber der alten Kulturlandschaft ein. Zu ihren bevorzugten Motiven gehörten auch sakrale Kunstwerke. Mit einer gezielten Lichtführung unterstreicht sie Ausdrucksweisen und Posen von Madonnen. In ihrem Madonnenbuch gibt sie Zeugnis ab von der Marienverehrung über mehrere Jahrhunderte.

1954 gründete sie mit Martha Koch den Simon und Koch Verlag und publizierte Arbeiten bekannter „Höri-Künstler“. Zahlreiche Foto- und Kunstbildbände sowie Landschafts- und Kunstpostkarten gehören zum Verlagsprogramm. Aus Altersgründen beendete sie 1967 die Verlagsarbeit, dennoch ging ihre fotografische Arbeit weiter, allerdings ließ sie seither ihre typischen Motive überwiegend in einem farbigen Licht erscheinen.

Lotte Eckener starb 1995 in Konstanz.


Weitere Informationen:
  • Ausstellung (2016): „Lotte Eckener – Photographien 1925 – 1965“
    Zeitraum: 09. Februar 2006 – 26. März 2006
    Ort: Kulrutzentrum Konstanz