2016 Anna Lehmann-Brauns „Fotografie“

Referentin: Dorothea Cremer-Schacht

Einführung im Rahmen der Ausstellungseröffnung

 

Ort: Galerie Grashey, Schützenstr. 14, 78462 Konstanz

Zeit: Dienstag, 15. März, 19-21 Uhr

Anna Lehmann-Brauns, geb. 1968 in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin. Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Meisterschülerin von Joachim Brohm, Gastprofessur an der Universität für Angewandte Kunst Wien, 2010.

2016: Tobias D. Kern „Wissende Heiterkeit. Fotografien zu Martin Heideggers Feldweg“

Referentin: Dorothea Cremer-Schacht

Einführung im Rahmen der Ausstellungseröffnung

 

Ort: Kunstraum – Kleine Galerie, Bad Waldsee, Wurzacherstrasse 53

Zeit: Sonntag, 6. März, 11 Uhr

Der nicht unumstrittene, aber wohl einflussreichste deutschsprachige Philosoph des 20. Jahrhunderts hat vor mehr als 60 Jahren seine Gedanken beim Gehen auf einem Feldweg in einer Art Prosa-Miniatur aufgezeichnet. Vordergründig beschreibt sie einen heute längst asphaltierten Ackerpfad, der in westlicher Richtung von der Sankt Martinskirche der südbadischen Kleinstadt Meßkirch hinausführt. Tatsächlich handelt es sich jedoch um einen tiefgründigen Besinnungstext. Der Philosoph und Publizist Rüdiger Safranski charakterisiert den Feldweg in seiner Heidegger-Biographie als „ein zugleich wirklicher und imaginärer Ort der metaphysischen Erfahrung, der aus der Erinnerung und der beschwörenden Kraft der Sprache“ lebe.

Tobias D. Kern ist wie Heidegger in Meßkirch geboren und besuchte dort das am Feldweg gelegene Martin-Heidegger-Gymnasium. Als Schüler lernte er den Feldweg noch als Bichtlinger Sträßle kennen, das als Laufstrecke bei den 1000-Meterläufen im Sportunterricht genutzt wurde.

Auslöser für sein Feldweg-Projekt war der Super-Gau von Fukushima im März 2011. Denn Heidegger spricht im Feldweg fast prophetisch von den „Riesenkräften der Atomenergie, die sich das menschliche Rechnen erkünstelt und zur Fessel des eigenen Tuns“ gemacht habe.

Seit Fukushima beging Kern mit einer Großformat-Kamera bei seinen Besuchen in Meßkirch immer wieder den Feldweg von der St. Martinskirche bis zur „roh gezimmerten Bank“ unter der alten Eiche –genau so wie es der Philosoph in seiner Jugend und bei späteren Besuchen in Meßkirch oft getan hatte.

Der Photograph schuf dabei keine dokumentarischen Abbilder des heutigen Feldweges, sondern stille, kontemplative Bilder von der unspektakulären, flach hügeligen Landschaft oberhalb der Ablach, einem kleinen Zufluss der Donau. Kern photographierte bei jedem Wetter, bei jeder Witterung und zu allen Jahreszeiten. Die Aufnahmen vermitteln so die unterschiedlichen Stimmungen des Bildautors beim Begehen des Feldweges. Begleitend zu den Bildern liegen in der Ausstellung für alle Besucher in ausreichender Stückzahl Ausgaben des Feldweges leihweise bereit; und der Bildautor lädt jeden Besucher ein, beim Weg durch die Ausstellung den kurzen Text zu lesen und eigene gedankliche Wechselwirkungen zwischen Text und Bildern zuzulassen.

In der Ausstellung werden rund 25 Selen-getonte Schwarzweiß-Photographien im Format 30 x 40 cm gezeigt, die der Photograph vom 4 x 5-Inch Negativ in einer Auflage von je drei Exemplaren auf Silbergelatine-Barytpapier abgezogen hat. Darüber hinaus erscheint eine limitierte Editionskassette mit sechs ausgewählten Feldweg-Motiven geprintet auf Ilford Art 300 Silbergelatinepapier sowie einer beigelegten Ausgabe des Feldweges aus dem Klostermann Verlag.

Mehr Informationen zu Tobias D. Kern: http://tdk-photo.de/

2015: Evelyn Richter und Werner Lieberknecht „Ostdeutschland im Blick“

Titel
Ostdeutschland im Blick von Evelyn Richter und Werner Lieberknecht. Fotografie 1950 – 2015
Fotografen
Evelyn Richter, Werner Lieberknecht
Zeitraum
24. September – 20. Oktober 2015
Ort
BildungsTURM im Kulturzentrum am Münster, Konstanz  
Einführung
Prof. Dr. Bernd Stiegler, Universität Konstanz
Veranstaltungen
  • Vernissage Donnerstag 23. September 19,30 Uhr
    Wolkensteinsaal / Kulturzentrum
  • Dienstag | 06. Oktober 2015 | 17.00 Uhr
    Dienstag | 13. Oktober 2015 | 17.00 Uhr
    Kuratorinnenführung
    Anmeldung bei VHS, Tel. 07531 5981-0 oder
    Singen@vhs-konstanz-singen.de
  • Sonntag | 11. Oktober 2015 | 11.00 Uhr
    Astoriasaal | VHS Konstanz-Singen
    Vortrag: „Im eigenen Auftrag. Gedanken zum Werk der Fotografin
    Evelyn Richter“
    von T. O. Immisch, Kustos der Sammlung
    Photographie, Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale)
    Vortrag mit Apéro
  • Sonntag | 18. Oktober 2015 | 11.00 Uhr
    Astoriasaal | VHS Konstanz-Singen
    Prof. Dr. Dr. Aleida Assmann, emer. Universität Konstanz,
    im Gespräch mit dem Fotografen Werner Lieberknecht:
    Geschichtswahrnehmung mit den Mitteln der Fotografie
    Vortrag mit Apéro
  • Dienstag | 20. Oktober 2015 | 15.00 Uhr
    BildungsTURM
    Werner Lieberknecht im Dialog mit Valentin Wormbs,
    Prof. für Image Design, Hochschule für Technik, Wirtschaft
    und Gestaltung (HTWG) Konstanz, und Studenten
Einladung
Flyer zur Ausstellung

 

Evelyn RIchter, Musikviertel, Leipzig 1976

Evelyn Richter, Musikviertel, Leipzig 1976

Im Fokus der Schau stehen die Werke zweier ostdeutscher Fotografen. Evelyn Richter (*1930), Grande Dame der sozial engagierten, künstlerischen Fotografie der DDR und ihr Schüler Werner Lieberknecht (*1961) geben einen facettenreichen Einblick in die Entwicklung Ostdeutschlands von 1950 bis heute. Richters Fotografien zeigen Menschen bei der Arbeit, im Alltag und auf Reisen, Portraits von Künstlern und Kulturinteressierten sowie Stadtlandschaften. Richters kritische und differenzierte Sichtweise ist frei von ideologischer Vereinnahmung. Ihre Stadtansichten aus Leipzig sind Ikonen ostdeutscher Fotografie und ihre Aufnahmen von Musikern gehören zu den herausragenden Portraitleistungen der DDR. Während die Fotografien Richters vornehmlich zwischen 1950 und dem Fall der Mauer entstanden, widmet sich Lieberknecht dem Geschehen seines Landes von der Wende bis heute. Ein wichtiger Aspekt seines Schaffens sind seine Erzählungen über die Kunst, deren Vielfalt er uns in eindrücklichen Portraits und Atelierdokumentationen nahebringt. Bekannt wurde er 1988 mit Fotografien über die Werkstatt des Malers Hermann Glöckner. Lieberknecht arbeitet auch in Farbe und setzt sich mit Stadtlandschaft und Architektur auseinander. Die Ausstellung, die zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung Deutschlands stattfindet, macht auf die Fotografie als ein Medium intensiven Beobachtens und Entdeckens aufmerksam. Die Fotografie schärft die Sinne und so können Bilder Ereignisse in Erinnerung rufen, die nicht mehr zur heutigen Alltagserfahrung gehören. Ein Vierteljahrhundert ist seit der Wiedervereinigung vergangen. Was erinnern wir von der DDR? Dinge, die man nicht kennt und nicht versteht, verlieren ihre Bedeutung. Richters und Lieberknechts einfühlsame Aufnahmen vom Leben in der DDR, der Wende und der Entwicklung nach der Wiedervereinigung holen die Vergangenheit in die Gegenwart zurück und erzählen vom Wertewandel der letzten Jahrzehnte.

2015: Schneiders Lauterwasser fotoform – Fokus Fotografie 50er Jahre

Titel
Schneiders Lauterwasser fotoform – Fokus Fotografie 50er Jahre
Fotografen
Peter Keetman, Siegfried Lauterwasser, Wolfgang Reisewitz, Otto Steinert, Toni Schneiders, Ludwig Windstoßer, Heinz Hajek-Halke und Christer Strömholm
Zeitraum
10. Juli – 13.September 2015
Ort
Rotes Haus | Galerie Bodenseekreis Rotes Haus
Einführung
Dorothea Cremer-Schacht
Veranstaltungen
  • Vernissage Donnerstag 9. Juli 19 Uhr
    Spiegelsaal Neues Schloss Meersburg
    Ausstellung Rotes Haus ab 18 Uhr geöffnet
  • Gespräch mit Alexander Lauterwasser, Fotograf aus Überlingen, und Kuratorin Dorothea Cremer-Schacht: 23. Juli 2015, 19 Uhr im Roten Haus
  • Führungen mit Kuratorin Dorothea Cremer-Schacht
    Sonntag, 2. August, 11 Uhr
    Donnerstag 20. August, 19 Uhr
Einladung
Flyer zur Ausstellung
Toni Schneiders, Karussel, Dom Hamburg, 1950

Toni Schneiders | Karussel, Dom Hamburg, 1950
© Nachlassverwaltung Ulrike Schneiders, Breitbrunn 2015

Um Fotografie der 50er-Jahre dreht sich die Schau im Roten Haus. Wie sieht sie aus? Was verbindet sie mit dem Bodensee? Im Blickfeld steht die legendäre Gruppe fotoform, die in der Nachkriegszeit Fotogeschichte geschrieben hat. Schon kurz nach ihrer Gründung wurde fotoform über Deutschland hinaus bekannt und gab den Anstoß zur internationalen Bewegung der subjektiven fotografie. Der Name der Gruppe war Programm: Es ging um Betonung der Form, um Verfremdung und Experimente. Mit ihren künstlerischen Schwarz-Weiß-Fotografien setzte sich die Gruppe von der konventionellen Fotografie ab. Eng mit dem Bo-densee verbunden sind die fotoform-Mitglieder Siegfried Lauterwasser und Toni Schneiders auf deren Arbeiten der Schwerpunkt der Schau liegt. Aber auch fotoform-Mitglied Heinz Hajek-Halke lebte lange am Bodensee. Mit wertvollen Leihgaben aus dem Museum Folk-wang Essen und teils seltenen Arbeiten aus dem Nachlass von Lauterwasser und Schneiders wird die Ausstellung zu einem besonderen Erlebnis.

 

2015 Unsere Landschaft – Sieben Ansichten

Titel
Unsere Landschaft – Sieben Ansichten
Fotografen
Jörg Amsel, Claudio Hils, Helmut Hirler, Tobias D. Kern,
Reiner Löbe, Mirjam Siefert, 
Wolfgang Veeser
Zeitraum
8. März – 31. Mai 2015 
Ort
Kreisgalerie Schloss Meßkirch
Einführung
Dorothea Cremer-Schacht
Führungen
Führung mit der Kuratorin
29. März 2015, 15 Uhr
Führung mit der Kuratorin und Fotografen
26. April 2015, 15 Uhr
Einladung
Flyer zur Ausstellung

 

Tobias D. Kern: Aus der Serie Wissende Heiterkeit

Tobias D. Kern: Aus der Serie Wissende Heiterkeit I bis XXV – Photographien zu Heideggers Feldweg, 2011–2013

Landschaft ist in der künstlerischen Fotografie von Beginn an ein
häufig interpretiertes Sujet. Fotografen aller Epochen haben sich
damit beschäftigt. Die Entwicklung des Landschaftsbildes spiegelt
sich in den fotografischen Strömungen vom Piktorialismus im Finde-
Siècle über Neue Sachlichkeit und Subjektive Fotografie bis hin
zum heutigen Stilpluralismus. Die Vielseitigkeit der Fotografie steht
auch im Zentrum der Ausstellung in der Kreisgalerie über die oberschwäbische
Landschaft. Sieben zeitgenössische Fotografen mit
unterschiedlichen Hintergründen und Arbeitsansätzen richten den
Blick auf die Region, mit der sie durch Herkunft oder Wohnort in
Verbindung stehen. In der spannungsreichen Zusammenschau mit
Foto grafien von 1995 bis heute ist die klassische, die Schönheit der
Szenerie betonende Aufnahme nur eine Position. Landschaft dient
auch als Fundus abstrakter Formen und ist zugleich persönliche
Heimat und Lebensumfeld. Letztlich steckt hinter Landschaft auch
reale Natur, sie unterliegt Veränderungsprozessen, die immer häu –
figer vom Menschen diktiert werden.

 

2015 Meister der Kamera – Ein Querschnitt durch die Geschichte der Fotografie am Bodensee im 20. Jahrhundert

Referentin: Dorothea Cremer-Schacht

Ort: Städtische Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen
Zeit: Sonntag, 10. Mai, 11 Uhr
Vortrag  im Rahmen der Ausstellung „Ansichten“ mit Fotografien von Steffen Dietze.

Ort: Vorarlberg Museum, Kornmarktplatz 1, 6900 Bregenz, Österreich
Zeit: Mittwoch, 25. Februar, 19.00 bis 20.00 Uhr
Vortrag im Rahmen der Ausstellung Nikolaus Walter in Bregenz.

Der Vortrag beschreibt die Geschichte der Fotografie am Bodensee im 20. Jahrhundert. Zahlreiche Bildbeispiele geben einen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart des Mediums und liefern einen Überblick über die historische und kunstgeschichtliche Entwicklung der drei Anrainerstaaten: Deutschland, Österreich, Schweiz. Dabei werden auch die gesellschaftlichen Veränderungen des ehemals rein ländlich geprägten Raumes sichtbar.

Der Schwerpunkt der ausgewählten Bilder liegt auf der künstlerischen Fotografie, unter Berücksichtigung verschiedener Facetten der Alltags- und Gebrauchsfotografie. Die Auswahl orientiert sich aber auch an Gesichtspunkten wie: Welche Personen sind für die Fotografenszene der Region prägend? Welche der fotografischen Strömungen sind hier wichtig geworden? In welcher Beziehung steht die Fotografie zur Malerei? Welche Bedeutung hat die Fotografie als Massenprodukt, als Medium der Kommunikation? Gibt es wichtige und identitätsbildende Motive, spezifische Haltungen und wenn ja, welche sind es? Bei alledem bildet die nationale und internationale Fotografiegeschichte den Rahmen, an dem die Bodenseefotografie zu messen ist.

Marta Hoepffner

Selbstbildnis

Selbstbildnis im Spiegel, 1941, Courtesy Galerie Lände Kressbronn, © Estate Marta Hoepffner

Das Dreifachportrait Selbstbildnis im Spiegel, eine Komposition, die auf Spiegelung und Überblendung basiert, ist charakteristisch für die unkonventionelle Arbeitsweise der Pionierin Marta Hoepffner. Die experimentell arbeitende Fotografin hat mit Reliefs, Solarisationen, Negativbildern, kameralosen Arbeiten, Interferenzfotografien und variochromatischen Lichtobjekten einen wesentlichen Beitrag zur bildschöpferischen Fotografie im 20. Jahrhundert geleistet.

1912 in Pirmasens geboren, studierte Hoepffner von 1929 bis 1933 an der Frankfurter Kunstgewerbeschule, der späteren Städelschule, Malerei, Grafik und Fotografie. Ihr Lehrer, der Maler Willi Baumeister beeinflusste sie kompositorisch und inspirierte sie in die Tiefen des fotografischen Mediums vorzudringen. Weitere Impulse erhielt sie von avantgardistischen Strömungen der 20er Jahre sowie ihrem Verwandten, dem Schriftsteller und Dadaisten Hugo Ball. Als Baumeister von den Nationalsozialisten seiner Dozentur beraubt wurde, quittierte sie ihr Studium und versuchte mit dem 1934 gegründeten Atelier für Werbefotografik sowie ästhetisierten Fotobeiträgen für Zeitungen, darunter die Frankfurter Zeitung zu überleben. Im Stillen experimentierte sie weiter und schuf zauberhafte Montagen sowie ihre schönsten Fotogramme, bspw. die „Hommage à Kandinsky“. Nach dem Krieg folgten Versuche mit Farbfotografie und Experimente mit polarisiertem Licht, mit denen sie die Grenzen der Fotografie überschritt. Zwischen 1949 und 1975 führte sie die mit ihrer Schwester Madeleine gegründete, am Bauhaus orientierte Fotoschule, zuerst in Hofheim, ab 1971 in Kressbronn am Bodensee, ihrem letzten Domizil. Sie bildete rund 1000 Schüler aus, darunter von 1966 bis 1968 die Fotokünstlerin Monika Baumgartl. 1997 erhielt sie vom Land Hessen den Maria-Sybilla-Merian-Preis. Ihre Werke befinden sich in verschiedenen namhaften Sammlungen. Sie verstirbt im Jahre 2000 in Lindenberg/Allgäu.

Bewegung

Bewegung, 1940, Courtesy Galerie Lände Kressbronn, © Estate Marta Hoepffner

Weitere Informationen:

2014 Oberschwaben: FOTOGRAFIE 1900 – 2000

Titel
FOTOGRAFIE 1900 – 2000
Zeitraum
6. Juli – 21. September 2014
Ort
Museum Biberach
Einführung
Dorothea Cremer-Schacht
Begleitprogramm
28.08., 18.00 Uhr
Vortrag Martin Rexer, Stuttgart
Der Dorffotograf Friedrich Pöhler (1867-1921)14.09., 14.00 + 15.00 Uhr
Präsentation Günther Merkle, Ulm
Wie kommt die Farbe in die Fotografie?
Führungen
Sonn- und Feiertag, 11.15 Uhr
Donnerstag, 18.00 Uhr
Einladung
Flyer Fotografie 1900-2000.Kunst Oberschwaben 20. Jh

 

Zoltán Jókay, Aus der Serie "der, die, das", 2000

Zoltán Jókay,
Aus der Serie „der, die, das“, 2000

Die Ausstellung gibt einen Überblick über die Fotografie in Oberschwaben im 20. Jahrhundert. Rund 200 Exponate vermitteln einen Eindruck davon, was die Fotografen, die von hier stammen oder sich hier niedergelassen haben, durchs Auge und die Linse gesehen haben. Welche Momente hielten sie fest und was machten sie anschließend daraus in der Dunkelkammer? Wie sahen sie die Welt, wie die Region? Dürfen wir ihre Bilder als Spiegel der damaligen Verhältnisse begreifen oder handelt es sich um Inszenierungen?

Dass sich bereits zu Beginn des Jahrhunderts die Fotografie vom reinen Handwerk zur Kunst wandelt, das zeigen Aufnahmen von Peter Scherer, der das Alltagsleben in Stadt und Land festhielt. An die Formensprache der Neuen Sachlichkeit gemahnen die strengen Porträts von Friedrich Pöhler und Hugo Fränkel aus den 1910er und 20er Jahren. Aufnahmen von Mitgliedern der Gruppe „fotoform“ wie Siegfried Lauterwasser oder Toni Schneiders machen deutlich, wie sich die Fotografie in den 1950ern den internationalen Tendenzen öffnete. Die Entwicklung zur Abstraktion ist auf ihren Aufnahmen unübersehbar. Das offene Experiment suchen die Lichtarbeiten von Marta Hoepffner und Irm Schoffers. Einige Fotografen taten sich mit bildenden Künstlern zusammen.

In den 1970er Jahren verschwand die Region aus dem Blick, seit den 1990er Jahren setzte eine Gegenbewegung ein. Fotografen wie Zoltán Jókay oder Michael Trippel wandten sich nicht nur dem klassischen Porträt, sondern auch wieder der Landschaftsaufnahme zu.

In der Ausstellung werden Werke von bekannten Fotografen wie Otl Aicher, Hannes Kilian, Rupert Leser, Manfred Montwé oder Claudio Hils präsentiert. Sie erlauben einen Blick auf die Region und aus der Region heraus.

2014 Blickfänger – Fotografie zwischen Auftrag und Kunst

Titel
Blickfänger – Fotografie zwischen Auftrag und Kunst
Zeitraum
9. März – 27. April 2014
Ort
Galerie Lände, Kressbronn
Einführung
Dorothea Cremer-Schacht, Kees Tillema
Kuratoren
Dorothea Cremer-Schacht, Kees Tillema
 Begleitveranstaltung Künstlergespräch:  Ulrike Schneiders und Thomas Stephan berichten über ihre fotografische Arbeit, 19. März, 19.00 Uhr
Science Art – Reisen in fantastische Mikrowelten mit Prof.
Manfred Kage, 6. April, 17.00 Uhr
Einladung
PDF-Datei

 
Wir begegnen ihnen auf Schritt und Tritt, den unzähligen Fotografien, die für Mode, Food, Autos, Architektur, Ballett, Musik, Portraits oder auch Sicherheit, Gesundheit und Lebensfreude werben. Firmen und Institutionen vertrauen auf die kommunikative Kraft der Fotografie und Werbefotografen wissen mit visuellen Effekten Anreize und Aufmerksamkeit zu schaffen. Mit phantasievollen Aufbauten, ausgefallenen Kompositionen oder provokativen Motiven haben Werber die fotografische Bildsprache immer wieder erneuert und erweitert. Die Werbung ist nur ein, wenn auch der prominenteste Bereich der angewandten Fotografie. Welche Bereiche gehören heute noch dazu? Was genau ist gewerbliche Fotografie? Wie sehen Auftragsbilder aus? Wer widmet sich der Berufsfotografie? Gibt es eine Trennung zwischen Auftrags- und freier Fotografie?

Diese und ähnliche Fragen standen im Mittelpunkt der Ausstellung „Blickfänger – Fotografie zwischen Auftrag und Kunst“, die in der Galerie Lände zwischen dem 9.3. und 27.4.2014 gezeigt wurde. Mit einer Auswahl von etwa 100 zeitgenössischen Werbe- Produkt- und Atelierfotografien stellte die Galerie Lände verschiedene Facetten zweckgebundenen Arbeitens vor. Die ausgewählten Protagonisten entstammten vornehmlich der Region Bodensee und Oberschwaben.

 
Andreas Reiner: „Fernleitungsbau“
 
Teilnehmende Fotografen: Claudia Casagranda, Dietmar Henneka, Manfred Kage, Bruno Kickner, Markus Leser, Henry Linder, Roland Rasemann, Andreas Reiner, Ulrike Schneiders, Franzis von Stechow, Thomas Stephan, Michael Trippel, Bernhard Widmann

Galerie Lände

Rundgang durch die Ausstellung (Fotos: Kees Tillema)